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Mit Jess Earle auf Franz Kafkas Spuren
Mit Jess Earle auf Franz Kafkas Spuren

Fr., 20. Sept.

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Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum

Mit Jess Earle auf Franz Kafkas Spuren

Stadtspaziergang für Jugendliche ab 15 Jahren und interessierte Erwachsene

Zeit & Ort

20. Sept. 2024, 13:00 – 14:30

Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum, Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin, Deutschland

Über die Veranstaltung

Stadtspaziergang für Jugendliche ab 15 Jahren und interessierte Erwachsene:

Mit Jess Earle auf Franz Kafkas Spuren

Bei dieser Führung besuchen die Teilnehmenden einige der Orte des jüdischen Berlins der 1920er-Jahre, die für Franz Kafka von Bedeutung warten. Hier werden die kulturelle Vielfalt und die Herausforderungen der jüdischen Gemeinschaft der damaligen Zeit entdeckt. Dabei entsteht ein Einblick in das Leben und die letzte Liebe eines der größten Schriftsteller der Welt. Heute kennt die gesamte Welt die Literatur des Prager Schriftstellers Franz Kafka. Allerdings wissen nur wenige, dass er sein letztes Lebensjahr in Berlin verbrachte. Hier fand er seine letzte Liebe und vertiefte seine Beziehung zum Judentum. Franz Kafka war ein erfolgreicher und vielgereister Versicherungsjurist , dem als Schriftsteller zeitlebens wenig Ruhm beschieden war.

Zu Berlin hatte er eine besondere Beziehung: Die Stadt an der Spree war die modernste Metropole, die er kennengelernt hatte – vor Prag und Paris. Voller Faszination und Neugier besuchte Kafka Berlin mehrfach, vor allem nach seiner ersten Verlobung mit Felice Bauer in den 1910er-Jahren. Das Berlin der 1920er-Jahre war „wild“, nicht nur wegen seines Nachtlebens. Die Stadt erlebte mehrere Putschversuche und eine Inflationskrise. Berlin war am Überkochen und politische Gewalt an der Tagesordnung. Auch der Antisemitismus nahm überall zu; am 5. November 1923 kam es sogar zu einem Massenangriff gegen die jüdische Bevölkerung in der Nähe des Alexanderplatzes.

Im Juli 1923 verliebte sich Franz Kafka in Dora Diamant, eine Jüdin aus einer sehr religiösen Familie in Polen, die in Berlin Schauspielerin werden wollte. Als sie Kafka traf, arbeitete sie im Scheunenviertel in einem Jugendtreff für jüdisch-migrantische Kinder. Schon im September 1023 zog Kafka zu ihr nach Berlin, obwohl er da bereits schwer an Tuberkulose erkrankt war. Gemeinsam besuchten sie Kurse an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, die um die Ecke von der Neuen Synagoge lag. Für Kafka war die Hochschule „ein Friedensort in dem wilden Berlin.“ Trotz all dieser Probleme stellt die Stadt auch das Zuhause einer lebendigen jüdischen Bevölkerung dar. Diese Gemeinschaft hatte trotz eigener Probleme eine beeindruckende Vielfalt vorzuweisen: jiddische Theater, Schulen, Synagogen, sowie viele politische und kulturelle Organisationen. Auf dieser Führung werden einige dieser Orte des jüdischen Berlins der 1920er-Jahre besucht: ein Berlin, das auch für eine kurze Zeit Kafkas Zuhause war.

Jess Earle wurde 1990 in Los Angeles geboren. Er ist Historiker und lebt seit 2013 in Berlin. Earle leitet die Bildungsstelle in der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum. Schwerpunkte seiner bisherigen Arbeit waren die Interaktion zwischen deutschen und osteuropäischen Juden in der Spandauer Vorstadt in den 1920er-Jahren und ihre Verfolgung in der NS-Zeit sowie jüdische Erfahrungen in der DDR. Dazu leitet er Bildungsseminare und doziert zu jüdischer Geschichte, Berliner Geschichte und deutscher Erinnerungskultur.

Das einst schönste und größte jüdische Gotteshaus Deutschlands, 1866 eingeweiht, ist ein einzigartiges Zeugnis für deutsch-jüdische Geschichte. Die Neue Synagoge war ein Symbol für das Selbstverständnis, deutsch, berlinerisch und jüdisch gleichermaßen zu sein. Jahrzehnte nach der gewaltsamen Zerstörung dieser Lebenswelten und dieses Hauses konnten Teile der Neuen Synagoge rekonstruiert werden.

Seit 1995 präsentiert die Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum die reiche jüdische Geschichte und Kultur Berlins. Wir sind heute wieder ein Ort lebendiger jüdischer Kultur, aber auch ein Museum und Lernort für jüdische Religion, Gegenwart und Geschichte mit einem der bedeutendsten Archive zur Geschichte der Juden in Deutschland.

Beginn: 13:00 Uhr

Dauer: 90 Min.

Zielgruppe: ab 15 Jahren

Kostenfreie Teilnahme !

Treffpunkt: Vor dem Eingang der Neuen Synagoge, Oranienburger Straße. 28-30, 10117 Berlin

Vorherige Anmeldung: info@centrumjudaicum.de

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