Di., 05. Sept.
|Synagoge Rykestraße
Eröffnungskonzert der 36. Jüdischen Kulturtage Berlin mit der israelischen Rock-Ikone Aviv Geffen
Foto: Alon Levin
Zeit & Ort
05. Sept. 2023, 19:30
Synagoge Rykestraße, Rykestraße 53, 10405 Berlin, Deutschland
Über die Veranstaltung
Die 36. Jüdischen Kulturtage Berlin eröffnet das Konzert des Singer-Songwriters Aviv Geffen, der in den 1990er-Jahren zum Sprachrohr der jungen israelischen Generation avancierte. Neben seiner musikalischen Karriere wirkte Aviv Geffen als Friedensaktivist und setzte sich für den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern ein.
Internationale Bekanntheit erlangte er durch seine Teilnahme an der Friedenskundgebung am 4. November 1995 in Tel Aviv. Der damals 22-Jährige spielte ein Konzert vor tausenden von Menschen, nicht ahnend, dass sich wenig später eine Katastrophe ereignen würde: Der damalige Ministerpräsident Yitzchak Rabin fiel nach seiner Rede einem Attentat zum Opfer. Geffen stand nur vier Meter entfernt und bezeichnet diesen Augenblick als den dramatischsten seines Lebens.
So bekam auch die bewegende Ballade „Livkot Lecha“ („Cry for You“) eine neue Bedeutung. Ursprünglich schrieb Geffen das Lied für einen Freund, der bei einem Autounfall tödlich verunglückt war. Schließlich widmete der Musiker den Song Yitzchak Rabin, bei dessen Beerdigung er das Lied intonierte. Begleitet von seiner Band spielt Aviv Geffen das Stück auch bei der Eröffnung der Jüdischen Kulturtage. Die Set-List enthält weitere Klassiker der israelischen Rock-Ikone, beispielsweise „Machar“ („Tomorrow“) oder „Or ha Yareach“ („Moonlight“). Die Songtitel heben die Bedeutung der Muttersprache für den Musiker, der übrigens der Sohn des bekannten Lyrikers Jonathan Geffen und Großneffe Moshe Dayans.
Die internationale Karriere ging der Musiker ruhiger an. 2004 gründete er mit dem britischen Kollegen Steven Wilson das Progressive-Rock-Duo Blackfield, das auch Jazz und Pop in seinen Klangkosmos integriert hat. Im November 2009 kam Geffen mit seiner bisher einzigen englischsprachigen Platte, die schlicht seinen Namen trägt, auch nach Deutschland. Das Konzert im Kreuzberger Lido war innerhalb von kurzer Zeit ausverkauft. Die Stadt erinnere ihn aufgrund der liberalen Atmosphäre an Tel Aviv. Viele seiner Freunde leben mittlerweile in Berlin.
Hochkarätig ist an diesem Abend auch der erste Programmpunkt: Vor dem Konzert setzen sieben Mitglieder der Berlin Ballet Company das diesjährige Festival-Motto „Kaleidoskop“ choreografisch in Szene. Die Bewegungsdramaturgie des kürzlich von ehemaligen Tänzerinnen und Tänzern des Staatsballetts Berlins in Leben gerufene Ensemble korrespondiert mit der Ausstellung des israelischen Kaleidoskop-Künstlers Roy Cohen, die heute festlich eröffnet wird. Der Architekt kreiert seit mehr als 30 Jahren in seinem Atelier im Kibbuz Ein Gedi hochwertige Kaleidoskope. Einige davon sind inzwischen Teil von Museums-Sammlungen, beispielsweise in Tel Aviv. Die Ausstellung liefert einen Überblick über Cohens komplettes Schaffen, das u.a. Werke bestehend aus Muschelkalk aus dem See Genezareth sowie ein Kaleidsokop in Form des David-Sterns beinhaltet.
Einlass: 17:30 Uhr
Beginn: 19:30 Uhr
Tickets ab: 31,35 €
Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen,
über www.eventim.de oder unter +49 (0) 1806 570070
Ermäßigungen (Nachweis erforderlich):
Schüler, Studenten, Azubis 20%, Begleitung für Schwerbehinderte 100%.