Martina Wörgötter: „Stefan Zweig und seine Vision vom geeinten Europa als geistige Heimat“
Mi., 19. Nov.
|Staatsbibliothek


Zeit & Ort
19. Nov. 2025, 20:00
Staatsbibliothek, Wilhelm-von-Humboldt-Saal, Unter den Linden 8, 10117 Berlin, Deutschland
Über die Veranstaltung
Für den jüdischen Schriftsteller Stefan Zweig bedeutete Europa mehr als nur einen geografischen Raum, sondern eine geistige Heimat – ein Kulturraum des Austauschs, der Toleranz und des Friedens. Als überzeugter Humanist setzte er sich für Verständigung und interkulturellen Austausch ein, vermied jedoch eine direkte politische Stellungnahme. In seinem autobiografischen Werk „Die Welt von Gestern“, das er kurz vor seinem Tod im brasilianischen Exil in den USA und Brasilien schrieb, reflektiert Zweig über die zerstörerischen Auswirkungen der beiden Weltkriege auf sein Leben und die Gesellschaft.
Er beschreibt die prägende Rolle des Judentums in Kultur und Gesellschaft und zeichnet das Bild einer Welt, die durch den Aufstieg des Faschismus und die Zerstörung jüdischen Lebens nachhaltig erschüttert wurde. Das Exil zieht sich als zentrales Thema durch Zweigs Leben – er fühlte sich als Fremder in seiner habsburgischen Heimat und in der Welt, die er als Dichter und Zeitzeuge bereiste. Dabei lässt er sein altes Europa, wie er es aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg erinnert, noch einmal als utopische Welt der Sicherheit auferstehen. Als überzeugter Humanist und Pazifist glaubte er an die geistige und kulturelle Bedeutung einer gemeinsamen Wertebasis. Für Zweig war das vereinte Europa mehr als ein politisches Ideal – es war ein Ort geistiger Zuflucht, in dem Intellekt, Kultur und humanistische Ideale eine zentrale Rolle spielten und Orientierung in schwierigen Zeiten boten.
Angesichts der gegenwärtigen europäischen Zeitenwende erhalten Stefan Zweigs humanistische Appelle neue Aktualität und Dringlichkeit.
Dr. Martina Wörgötter spricht über Stefan Zweigs unermüdliches Engagement für eine gemein- same europäische Identität, seine tief verwurzelten pazifistischen und humanistischen Überzeugungen sowie seinen inneren Konflikt zwischen Rückzug und moralischer Verantwortung. Zudem gibt die Leiterin des Stefan Zweig Zentrums Salzburg Einblicke in die laufende Forschungsarbeit zu Leben und Werk Stefan Zweigs und erläutert, wie das Institut sein Erbe bewahrt und seine Relevanz für die heutige Zeit neu interpretiert.
Einlass: 19:30 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
Tickets: 8 €
Karten gibt es über papagena-shop.comfortticket.de
oder unter +49 (030) 47997474
Papagena Kartenvertrieb | Mo - Sa 9:00 - 20:00 Uhr & So 14:00 - 20:00 Uhr
Jugendliche bis 18 Jahre: Eintritt frei
Ermäßigungen (Nachweis erforderlich):
Schüler, Studenten, Azubis 20%, Begleitung für Schwerbehinderte 100%.
Karten für Schwerbeschädigte bzw. Rollstuhlfahrer und deren Begleitung sind nur telefonisch
(unter der Rufnummer +49 (030) 479 97474) zu erhalten.
Bitte beachten Sie!
Auf dieser Veranstaltung werden Foto- und Videoaufnahmen erstellt.
Die Tickets sind derzeit noch nicht online verfügbar – aber schon ganz bald!
Wir halten euch auf dem Laufenden.