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So., 10. Sept.

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Museum der Stiftung Neue Synagoge Berlin

Was treibt uns an? Behind the Scenes…

Foto: Jana Blechschmidt

Was treibt uns an? Behind the Scenes…
Was treibt uns an? Behind the Scenes…

Zeit & Ort

10. Sept. 2023, 10:00 – 19:00

Museum der Stiftung Neue Synagoge Berlin, Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin, Deutschland

Über die Veranstaltung

Im Rahmen des Tages des Offenen Denkmals „Energie“ 

In diesem Jahr feiert der Tag des offenen Denkmals das 30. Jubiläum. Das von der der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordinierte Event lädt an 7.500 Standorten ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Unter dem Motto „Voller Energie“ können Interessierte bei freiem Eintritt die Räume der Neuen Synagoge Berlin erkunden, die Mitte des 19. Jahrhunderts nach den Plänen der Architekten Eduard Knoblauch, einem Schüler Karl-Friedrich von Schinkels, und Friedrich August Stüler entworfen und 1866 eingeweiht wurde.

Eine eindrucksvolle Architektur

Der Name Neue Synagoge verweist darauf, dass zuvor bereits ein anderes Gotteshaus unweit des Hackeschen Marktes existierte, das aber der stark angewachsenen jüdischen Gemeinde nicht mehr genügend Platz bot. Das neue Bauwerk im orientalisierenden Stil fand Inspiration in der südspanischen Alhambra. Die Presse schwärmte nach der Einweihung, der u.a. Otto von Bismarck beiwohnte, in höchsten Tönen von der Architektur. So schrieb beispielsweise Theodor Fontane in der Kreuzzeitung: „Wer sich für die architektonischen Dinge interessiert, für die Lösung neuer, schwieriger Aufgaben innerhalb der Baukunst, dem empfehlen wir einen Besuch dieses reichen jüdischen Gotteshauses, das an Pracht und Großartigkeit der Verhältnisse alles weit in den Schatten stellt, was die christlichen Kirchen unserer Hauptstadt aufzuweisen haben.“ Nicht nur architektonisch nahm das Haus eine besondere Stellung ein, sondern auch hinsichtlich des technischen Fortschritts: Hier fand sich ab 1877 die elektrische Beleuchtung der Stadt.

Angriffe durch Nationalsozialisten und kriegsbedingte Zerstörung

In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November legten Mitglieder der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) in den Räumen der Neuen Synagoge Feuer. Der Polizeibeamte Wilhelm Krützfeld stellte sich mit weiteren Kollegen den Brandstiftern entgegen und bewahrte das Gotteshaus so vor der kompletten Zerstörung. Eine Gedenktafel neben der Neuen Synagoge erinnert heute an sein entschlossenes Eingreifen.

Ab dem Frühjahr 1939 fanden wieder Gottesdienste statt, bis schließlich Anfang 1943 die Wehrmacht die jüdische Gemeinde enteignete und hier ein Uniformlager einrichtete. Ende des gleichen Jahres erfolgten schwere Beschädigungen durch britische Bomber. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden mehrfach Bauelemente aus dem Gebäude entfernt, sodass 1958 die endgültige Sperrung wegen Einsturzgefahr erfolgte. Lediglich Teile der an der Straße gelegenen Bausubstanz blieben als Mahnmal gegen Krieg und Faschismus erhalten.

Gründung der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum

Anlässlich des 50. Jahrestages der Pogromnacht kam es Ende der 1980er-Jahre in der DDR zur Bestrebung, die Neue Synagoge wiederaufzubauen und ein Zentrum für die Pflege und Bewahrung jüdischer Kultur zu schaffen. Dafür wurde die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum ins Leben gerufen. Am 10. November 1988 fand die symbolische Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der Ruine statt. Das Konzept spiegelte einerseits die Erinnerung an die prachtvolle Architektur wie auch die Sichtbarmachung der Zerstörung wider. Auf der Freifläche verdeutlichen Steine den einstigen Grundriss des Gotteshaues. Seit dem 7. Mai 1995 ist das Areal wieder für Besucher geöffnet. Die ständige Ausstellung illustriert die Geschichte jüdischen Lebens in Berlin. Einige architektonische Fragmente sowie wiederentdeckte Teile der Inneneinrichtung können ebenfalls besichtigt werden.

Tag des offenen Denkmals

Das Programm beinhaltet neben der Besichtigung des Areals auch Einblicke in die Arbeit des Centrum Judaicums – in Form von Gesprächen mit Kuratoren und anderen Protagonisten. Fishbowl-Diskussionen, Basteltische und die Videobox „Mein Jüdisches Berlin“ laden Besucher ein, selbst aktiv zu werden. Konzerte und ein breites Angebt an Kulinarik runden den Tag ab.

Eintritt frei

Infos unter https://centrumjudaicum.de

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